Page 17 - Hoehlen und U-Bahnen
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Für Deutschland ist die Geschichte der U-Bahn mit dem Unternehmer Werner Siemens und der
Stadt Berlin verbunden.
1896 begann man mit einem ersten Streckenabschnitt als Hochbahn. 1902 wurde dann der ers-
te U-Bahnhof am "Potsdamer Platz" auf einer ca. 6 km langen Strecke freigegeben, von der
allerdings vorläufig nur 2 km unterirdisch verliefen. Die Wägen waren zunächst noch
aus Holz und für die Insassen herrschte ein Dreiklassensystem: Von der gut gepols-
terten 1. Klasse bis zu schlichten Lattenrosten in der 3. Klasse. Jeder U-Bahnzug hat-
te 122 Sitzplätze und konnte insgesamt etwa 210 Personen befördern. Wegen der ova-
len Stirnfenster hießen die ersten Wagen im typisch berlinerischen Jargon "Tunneleulen".
Stetig verbesserte Tunnelbohrtechnik und neue Rolltreppensysteme erlaubten allmäh-
lich größere Zug- und Transportwaggons sowie komfortablere Verkehrswege, so dass ober-
irdische Bahntrassen zunehmend durch unterirdische ersetzt und erweitert wurden.
Heute verfügt die Berliner U-Bahn über das dichteste Streckennetz im deutschsprachigen Raum.
Sie hat eine Streckenlänge von fast 150 Kilometern und verbindet 170 Stationen.
"Tunneleule"
( BVG - Archivbild )